Klavierimprovisation ist für mich ein Mittel, schöpferisch in einen Zustand jenseits des bewussten Wollens einzutreten. Als Autodidakt schätze ich dabei die Gleichzeitigkeit von Rezeption und Produktion – der Ton entsteht in dem Moment, in dem er gehört wird. Oft habe ich das Gefühl, nicht zu spielen, sondern gespielt zu werden: als würde etwas Unausgesprochenes, Unbewusstes durch mich hindurchfließen und über die Tasten Gestalt annehmen. Dieser Zustand ist nicht spirituell im klassischen Sinn, eher eine Art hellwacher Unbestimmtheit.

Die Aufnahmen, die hier zu hören sind, entstanden beiläufig: Ein iPhone stand im Nachbarraum, und erst hinterher merkte ich, dass es mitlief. Vielleicht gelang es mir gerade deshalb, einen Moment festzuhalten, der sich nicht wiederholen lässt. Die Tonqualität ist rau – ich habe versucht, alles herauszuholen, doch für mich zählt vor allem die Flüchtigkeit des Augenblicks. Einmal Gespieltes ist fast unmöglich zu reproduzieren.